Sigma zieht sich aus Micro-Four-Thirds-Bereich zurück

    • Offizieller Beitrag

    Keine neuen MFT-Objektive mehr von Sigma

    Die CP+ 2023 hat uns nicht nur ein paar interessante Neuheiten beschert, einige Journalisten und Magazine haben die Gelegenheit auch genutzt, um mit den Verantwortlichen der Kamera- und Objektivhersteller Interviews zu führen. So haben sich die Kollegen von PhotoTrend beispielsweise mit Sigma CEO Kazuto Yamaki unterhalten und im Zuge des Interviews unter anderem über das Micro-Four-Thirds-Format gesprochen.

    Die Aussagen von Kazuto Yamaki waren dabei ziemlich eindeutig. Sigma werde die aktuellen Micro-Four-Thirds-Objektive zwar vorerst im Katalog behalten, man plane allerdings nicht, in Zukunft noch neue MFT-Objektive zu entwickeln. Grund dafür sei die immer geringer werdende Nachfrage.

    “Ich denke, das Micro-Four-Thirds-Format hat viele Vorteile, vor allem in Sachen Kompaktheit. Ich persönlich mag dieses System sehr. Aber derzeit geht der Trend eindeutig zum Vollformat, neben APS-C (das übrigens auch rückläufig ist)”, so Yamaki.

    Quelle: photografix-magazin.de

    APS-C und MFT beides Rückläufig und die Tendenz geht Richtung Vollformat? Wenn ich so sehe wie viele sich mittlerweile allein mit einer Fuji eingedeckt haben, kann ich das ja kaum glauben aber vielleicht, ist das auch der YT-Hype und so hoch sind die Verkaufszahlen am Ende gar nicht. Finde ich persönlich schade wenn Systeme nicht mehr bedient werden, denn ich finde es hat alles seine Daseinsberechtigung. Schade eigentlich.

  • War neun Jahre bei Olympus und war damit sehr zufrieden. Ende 2020 gab es die Entscheidung, in ein zukunftsfähiges System zu investieren, da meine Frau sich auch intensiver mit der Fotografie beschäftigen wollte. Bin wieder zu Nikon zurück, sind mit zwei Z6ii unterwegs und damit glücklich.

  • Sigma hat nie µFT Objektive entwickelt/gebaut. Was sie gemacht haben, ihren APS-C gerechneten Objektiven einen Adapter für das µFT System zu implementieren.

    Der Schritt ist in meinen Augen nur folgerichtig, µFT wird immer mehr zum Nischensystem und die Zahl der "Abwanderer" wächst ständig. Seit fast 5 Jahren bringt das System keine neuen Kameras hervor. Abgesehen von der OM1, mit der haben sie auch nur aufgeschlossen, was andere längst und besser haben. Im Bereich Video ist vielleicht noch Panasonic mit der GH6 zu nennen, das war es dann aber schon. Die "neue" OM5 ist ein Abklatsch einer 5 Jahre alten Olympus OMD 5 III und hat nicht wirklich Verbesserungen - mal abgesehen von kleinen technischen Spielerein die man kaum braucht.

    Hinzu kommt die Produktqualität bzw. Fertigungsqualität, die in meinen Augen auch zu wünschen übrig lässt. Bei den "kleineren" wurde der Metallbody durch Kunststoff ersetzt und als Vorteil angepriesen. Ich hatte bei keinem anderen System (Canon, Sony) so viele Ausfälle und Reparatureinsendungen wie bei Olympus. Bei der neuen OM1 sieht es ähnlich aus, das entsprechende Forum ist voll von unzufriedenen Benutzern, die aber auf eine mir unverständliche Art und Weise das zu tolerieren scheinen.

    Kurz - es gab schon gute Gründe für Olympus die Kamerasparte auszugliedern.

    Für mich gibt es aber noch Argumente dabei zu bleiben - parallel zum KB.

    Für Bergtouren und zum Filmen bleibt einiges, ob es irgendwann ein Body schafft bei mir neu einzuziehen, ist bei der derzeitigen Firmenphilosophie von OM System sehr fraglich. Hinzu kommt, der Name "Olympus" ist Geschichte, das neue Branding nennt sich OM System - kann ich mich nicht mit anfreunden ...

    So warte ich gespannt auf die A7C II, mit dem 24-70/4 würde sie dann sogar bergtauglich werden und das Ende von µFT ist dann bei mir auch nur noch eine Frage der Zeit (wird dann aber ziemlich schnell gehen).

    Bezüglich APS-C gibt es ja im Foto-Bereich von den bekannten Marken auch nichts weltbewegendes, meist fehlen noch die entsprechenden Objektive und man muss auf KB gerechnete zurück greifen. Dann ist man Größen - und gewichtsmäßig auch nicht viel besser dran. Einzig bei Fuji sieht das anders aus - mit den neuen Bodys rücken sie auch ein wenig vom analogen Stil ab und begeistern so zusätzlich Kunden.

    Einst stieg ich in das digitale Fotografie Zeitalter mit APS-C 2005 (Canon 10D) ein, wechselte schon bald zum KB (Canon 5D später 6D) und hatte tolle Objektive. Das Zeitalter der spiegellosen Kameras begann für mich um 2012/13. Die kompakte Größe begeisterte mich, die fotografischen Gebiete änderten sich und ich hatte endlich ein kompaktes System, deren Bildqualität mir genügte. Es war ein langer und kostenintensiver Weg - Sony machte es möglich, das KB-System wurde wesentlich kleiner und es bekam von mir eine Chance für spezielle Zwecke (Freistellen, höhere ISO).

    Heute bin ich wieder bereit nur noch das KB-System zu benutzen (nicht der Bildqualität wegen - für meine Anwendungen reicht der kleine Sensor meistens aus). Es macht aber keinen Sinn auf längere Zeit 2 Systeme zu benutzen - wenn eines davon alle Ansprüche erfüllt und das andere auch noch "einschläft".

    Warum schreibe ich das hier - nun, so geht es vielleicht anderen auch. Viele haben auf den Startschuss von spiegellosen Kameras bei Canon und Nikon gewartet und steigen nun um. Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass die o.a. Richtung durchaus stimmt und die Tendenz zur KB Kamera geht.

    YT ist nicht das Maß der Dinge - die wirkliche fotografische Welt spielt sich im größeren Umfang außerhalb ab :smiling_face_with_sunglasses:

  • "Na ja, mit Vollformat lässt sich wohl am meisten Kohle machen."

    Ist relativ - eine OM1 kostet z.Zt. ca. 2000.- €. Weit darunter kann ich schon eine KB-Kamera erwerben, die nicht viel schlechter abschneidet ( von einigen Spielerein mal abgesehen). Ein Panasonic 12-60/2,8-4 (gerechnet auf KB 24-120) kostet ca. 800.- € ein Sony 24-105/4 bekommt man auch schon ab ca. 850.- € Unterm Strich also ca. die selben Kosten ... Die Bodys nehmen sich von der Größe nicht viel, das 24-105 ist aber wesentlich größer und schwerer. Um bei OM System (µFT) einen ähnlichen Brennweitebereich abzudecken, mit gleicher Qualität - müsste man das 12-100/4 (24-200) nehmen, ob man die 200mm nun braucht oder nicht. Kosten ca. 1200 €. Von der Größe sind nun beide Systeme fast identisch ...

  • Na ja, mit Vollformat lässt sich wohl am meisten Kohle machen.

    Klar das dafür die Werbetrommel gerührt wird.

    Wer hat, der hat. Obwohl ich richtig gute Konditionen bekomme, kaufe ich genau deswegen keine weißen Objektive (mehr). :winking_face:

    Leider verspüren einige (teils auch fremde Leute) das Gefühl, einen mitzuteilen ob es Sinn mach so viel Geld auszugeben.

    Die meisten Menschen tun so, als wären sie gezwungen Dinge zu kaufen die sie nicht brauchen um andere zu imponieren

    die sie nicht mögen. Es steht ja nirgends geschrieben, kaufe Vollformat. Man(n) muss überhaupt nichts kaufen. :grinning_face: :thumbs_up:

    Man kann den Menschen die Wahrheit nicht sagen, es sei denn, man bringt sie dabei zum Lachen! Oder nicht immer. Lerne ....... Würde

    Die mächtigste Person der Welt ist der Geschichtenerzähler.

    Einmal editiert, zuletzt von Marcel (2. März 2023 um 22:04)

    • Offizieller Beitrag

    War neun Jahre bei Olympus und war damit sehr zufrieden. Ende 2020 gab es die Entscheidung, in ein zukunftsfähiges System zu investieren, da meine Frau sich auch intensiver mit der Fotografie beschäftigen wollte. Bin wieder zu Nikon zurück, sind mit zwei Z6ii unterwegs und damit glücklich.

    Mir gefällt das Nikon-System ehrlich gesagt auch richtig gut. Das wäre aktuell die einzige Marke zu der ich wechseln würde, wenn Sony aus welchem Grund auch immer aufhören würde. µFT würde mir aber ganz sicher in der Mavic 3 großen Spaß machen aber die Flugbeschränkungen sprechen einfach dagegen. Fuji ist im Bereich APSC sicher aktuell der Globalplayer. Bin gespannt ob APSC irgendwann vielleicht sogar das gleiche Schicksal ereilt wie µFT.

    Es stellt sich eben auch so ein bisschen die Frage, welche Rolle spielt hier die Smartphonefotografie. Für mich persönlich ist das keine Alternative weil es mir nicht im Ansatz so viel Freude bereitet aber für viele wird es immer mehr die Hauptkamera. Spannende Entwicklung auf jeden Fall egal von welcher Seite man es betrachtet.

    Danke für deine wie immer sehr spannenden Ausführungen Jens-Uwe. Mit µFT habe ich bisher keine Berührungspunkte aber wenn es über kurz oder lang auch dem APSC-System an den Kragen geht, wäre das sehr schade. Ich mag Vollformat super gern aber auch APSC macht mir bis heute großen Spaß und das ich alle Objektive an beiden Systemen nutzen kann, ist wirklich genial und bereichert auch die Art der Video- und Fotografie auf unseren Touren. Das ist ja so ein bisschen das was du meinst mit den zwei Systemen. Meine Frau liebt die ZV-E10 übrigens ja auch APSC und in Kombination mit dem Makroobjetiv hat sie da viel mehr Freude als mit der A7 IV, ich kann dir aber nicht sagen warum, weil sie es mir leider auch nicht sagen kann :smiling_face:

    Ich selbst nutze auf unseren Touren super gern beide Systeme und es tut dann auch mal gut vom Gewicht her, wenn man das 10-20G anstatt das 12-24G nehmen kann. Einzig für Wildlife und der Tierfotografie im allgemeinen, auf die Art wie ich sie mache, möchte ich nichts anderes mehr als Vollformat. Mag eine Glaubensfrage sein aber ich finde die Ergebnisse einfach besser aber ich weiß natürlich das es da auch unterschiedliche Ansichten gibt, was ja auch völlig ok ist.

    YT ist nicht das Maß der Dinge - die wirkliche fotografische Welt spielt sich im größeren Umfang außerhalb ab :smiling_face_with_sunglasses:

    Das ist leider vielen nicht bewusst und sie rennen dem Hype hinterher. Meine Welt ist das in diesem Bereich auch nicht und ich möchte auch gar nicht in diese Blase, habe auch gar nicht die Fähigkeiten dafür aber der Einfluss derer die sich da zusammen schließen wird in vielen Bereichen immer größer. Persönlich finde ich das zwar nicht gut, hoffe aber das die Konsumenten das selbst gut einschätzen und bewerten können.

    Ja, macht dann wohl Sinn auf Vollformat zu gehen, wenn Sony Fotokameratechnisch bei APSC bald nicht was bringt.

    Dann ist es so. Komme ja aus dem Vollformat und gehe dann wieder zurück.

    Ich bin mir eigentlich sicher, dass Sony noch eine APSC-Kamera oder sogar Serie machen wird aber wissen kann man es natürlich nicht. Mit der FX30 haben sie ja gezeigt was möglich ist, dass Teil ist richtig gut und aktuell Sonys beste APSC-Kamera auch ohne Sucher und mechanischen Verschluss aber wenn die beiden Dinge auch noch Einzug halten bekommt man eine richtig starke Kamera und ich glaube, so weit ist der Weg dafür nicht. Ich denke aber auch das Sony sehr gut bewerten kann, ob sich APSC im Bereich Foto noch lohnt oder sowas wie eine A7c eher der Weg sein kann aber da bleibt eben dann die Geschichte mit den Objektiven im Bezug auf Gewicht und Größe. Mich persönlich stört das nur bedingt aber auf einer Bergtour wäre mir eine APSC-Kamera mit einem 10-20G wohl auch lieber als eine A7 IV mit dem 12-24G auch wenn es mich jetzt nicht unglaublich stört aber das Bild schaut ja in etwa gleich aus und so kann man doch dann gern den leichteren Weg.

    Wer hat, der hat. Obwohl ich richtig gute Konditionen bekomme, kaufe ich genau deswegen keine weißen Objektive (mehr). :winking_face:

    Leider verspüren einige (teils auch fremde Leute) das Gefühl, einen mitzuteilen ob es Sinn mach so viel Geld auszugeben.

    Die meisten Menschen tun so, als wären sie gezwungen Dinge zu kaufen die sie nicht brauchen um andere zu imponieren

    die sie nicht mögen. Es steht ja nirgends geschrieben, kaufe Vollformat. Man(n) muss überhaupt nichts kaufen. :grinning_face: :thumbs_up:

    Solchen Dingen sollte man immer ganz locker gegenüberstehen. Ich persönlich entscheide meine Käufe nicht danach was andere sagen und meinen, wenn überhaupt hole ich mir Anregungen. Ich selbst gebe aber auch in der Regel in meinen Videos keine Kaufempfehlungen sondern beurteile Produkte danach, welchen Mehrwert sie mir bringen oder eben auch nicht bringen, entscheiden muss und soll jeder selbst und das traue ich persönlich auch jedem einzelnen zu. Ansonsten ist das ganze Thema, da spreche ich aber nur für mich, ein Hobby und ich war und bin schon immer der Meinung, Hobbys dürfen durchaus Spaß machen, manche behaupten sogar sie sollen Spaß machen. Ich finde man kann sich in seinem Hobby verwirklichen und Wünsche und vielleicht auch kleine Träume erfüllen. Am Ende ist es aber so, dass Hobbys Geld kosten und wer da wie weit bereit ist Geld zu investieren muss jeder für sich entscheiden. Mir persönlich ist Geld nicht wirklich wichtig, solange ich das Auskommen meiner Familie und für mich ordentlich über die Runden bekomme, alles andere ist für mich Luxus und den genieße ich. Für andere sind 3 Urlaubsflüge oder 4 Kreuzfahrten im Jahr Luxus, dass ist uns wiederum nicht wichtig, weil wir aber auch aus privaten Gründen nicht einfach mal verreisen können.

    So hat jeder seins und das ist auch gut so, mir ist am Ende die Farbe des Objektives egal und ich geh auch nicht daran kaputt, wenn ich irgendwo mal ein paar Euro mehr investiere obwohl andere Dinge in den Bereich gleichwertig oder vielleicht sogar besser sind, ist das für mich dennoch ok, weil ich mich ja ganz bewusst dafür entschieden habe. Das muss aber jeder für sich entscheiden und sollte das auch, denn jeder hat einen anderen Bezug zu Geld :dollar_banknote: :money_bag: :dollar_banknote:

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