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Der traditionsreiche Fotopionier Eastman Kodak steht unter massivem Druck. Das Unternehmen räumte ein, dass „erhebliche Zweifel“ an seiner weiteren Geschäftsfähigkeit bestehen. Innerhalb der kommenden zwölf Monate werden Verbindlichkeiten von rund 500 Millionen Dollar fällig ohne gesicherte Finanzierung. Die Aktie brach nach der Ankündigung um mehr als 25 Prozent ein.
Kodak verzeichnete zuletzt einen deutlichen Umschwung von Gewinn zu Verlust und verbrannte dabei Millionen an Liquidität. Zwar verfügt der Konzern noch über Reserven, diese reichen jedoch kaum aus, um die anstehenden Zahlungen zu decken. Das Management zeigt sich dennoch zuversichtlich, Teile der Schulden vorzeitig tilgen und den Rest refinanzieren zu können.
Um neue Standbeine zu schaffen, investiert Kodak in die Pharmaindustrie. Noch in diesem Jahr soll eine umgerüstete Anlage für pharmazeutische Grundstoffe die Produktion aufnehmen, ein Schritt, der über die Zukunft des Unternehmens entscheiden könnte.
Kodak wurde 1880 von George Eastman gegründet und machte Fotografie für die breite Masse zugänglich. Mit Produkten wie den Brownie- und Instamatic-Kameras sowie dem ikonischen gelb-roten Film dominierte die Firma jahrzehntelang den Markt. In den 1970er Jahren hielt Kodak in den USA fast 90 Prozent Marktanteil beim Film, heute kämpft das einstige Aushängeschild der Branche ums Überleben.