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Unsere 1. Kreuzfahrt - Teil 9 - Ein letzter Seetag voller Gefühl

  • Daniel N.
  • May 9, 2025 at 7:24 AM
  • 215 times read
  • 8 Comments
  • 6 Minutes

Manchmal, wenn ein Kapitel sich dem Ende zuneigt, spürt man es nicht an einem bestimmten Moment, sondern an einer Stimmung, die leise in einem aufzieht. Unser letzter Seetag war genau so ein Tag. Wir waren schon jetzt getragen von Dankbarkeit, leiser Melancholie und dem Bedürfnis, all das Erlebte endlich ein wenig zu sortieren. Denn in den Tagen zuvor hatte uns die Reise so viele Eindrücke geschenkt, dass unsere Emotionen kaum hinterherkamen.

Der Morgen begann, wie fast jeder Tag dieser Reise, mit einem Kaffee auf unserem Balkon. Diesmal allerdings ohne die goldene Kulisse eines Sonnenaufgangs. In der Nacht lag noch dichter Nebel über dem Meer, fast schon mystisch, als wolle er das Schiff für einen Moment vor der Welt verstecken.

Der Horizont war verschwunden, das Wasser verschmolz mit dem Himmel, und aus dieser weißen Stille heraus ertönte zum ersten Mal auf dieser Reise das dumpfe, fast ehrfürchtige Tönen des Nebelhorns. Ein Klang, der auch ein bisschen unter die Haut ging. Der Moment war still und besonders, gefühlt ein kleiner Zauber am Rande der Welt.

Dafür das es in der Nacht noch so diesig und nebelig war, hatten wir aber auch gar nicht mit einem Sonnenaufgang gerechnet.

Das Frühstück nahmen wir mal wieder im Marktrestaurant ein, welches an Seetagen natürlich gut besucht war. Stimmengewirr, klapperndes Geschirr, Kinderlachen und doch lag über allem eine entspannte Gelassenheit. Niemand hetzte, niemand eilte. Es war dieser eine Tag, an dem man wirklich nichts verpassen konnte, weil das eigentliche Ziel die Entschleunigung selbst war.

Der Vormittag verlief wie im Fluss. Wir spazierten an Deck, ließen uns den Wind um die Nase wehen und genossen einfach das Gefühl, auf dem offenen Meer unterwegs zu sein. Zwischendurch zogen wir uns auch mal in die Kabine zurück, legten die Beine hoch, hörten das sanfte Grollen des Meeres unter uns und ließen unsere Gedanken treiben. All die Häfen, die wir gesehen, all die Farben, Düfte und Begegnungen, sie wirkten schon jetzt in uns nach. Es war, als würde die Reise langsam ihren eigenen Nachhall erzeugen. Wir freuten uns natürlich sehr auf die kommenden zwei Tage aber die Wehmut war doch deutlich spürbar aber eben auch Dankbarkeit das wir das so erleben durften.

Nach einem gemütlichen Mittagessen im Brauhaus mit der mal wieder etwas deftigeren Küche, einem kühlen Getränk und einem netten Gespräch, frischte der Wind ein wenig auf. Ich schnappte mir meine Kamera und ging hinaus auf Deck 5, wo der Außenbereich an Seetagen ein Ort für echte Entdecker ist. Ich machte einige Aufnahmen, filmte die endlose Weite, die sich in ständigem Wandel präsentierte, mal glatt und verspiegelt, dann wieder aufgewühlt, wie ein Ozean in Gedanken.

Zurück in der Kabine widmete ich mich meinem kleinen Hobby, ich machte Shipspotting. Mit dem 200–600 mm suchte ich den Horizont ab und wurde tatsächlich fündig, da draußen zog unser Schwesterschiff, die AIDAbella, vorbei. Fast ein kleiner Gänsehautmoment. Mit der AIDAbella hatten wir ja quasi ein Schwesterntreffen, allerdings war das Schiff wohl einige Kilometer von unserem enfernt. Ein bisschen sehnsüchtig schaute ich aber schon, denn schließlich fuhr die Bella in Richtung Norden und wir ja mittlerweile bereits wieder in Richtung Heimat.

Auch ein MSC-Schiff konnte ich noch erspähen und einige Containerschiffe. Der Nachmittag zog dahin und wie so oft an solchen Tagen, begannen wir uns auf den Sonnenuntergang zu freuen. Die Lichtstimmung veränderte sich, das Meer nahm goldene Reflexe an, und für einen Moment schien alles perfekt inszeniert.

Doch kurz vor dem großen Finale schob sich ein hartnäckiges Wolkenband vor die Sonne und raubte uns so die letzten Strahlen. Kein Feuerball am Horizont, kein flammender Abschied leider nur ein sanftes Verblassen und irgendwie passte auch das zu diesem Tag. Ich kann euch aber versichern, wir bekamen auch auf dieser Reise noch einen tollen Sonnenuntergang.

Am Abend suchten wir uns einen Platz im Theatrium und ließen uns von der Show unterhalten. Lachen, Musik, Applaus es war wieder alles sehr unterhaltsam und leicht, genau das was man an einem solchen Abend braucht.

Später saßen wir noch lange an der AIDAbar, mit einem Glas in der Hand und dem Blick hinaus ins Dunkel. Es war ein sehr schöner und ruhiger Abend, wie er wohl erst zum Ende einer solchen Reise entstehen kann. Wir sprachen über vieles, was wir bisher erlebt hatten, und natürlich auch über das, was noch vor uns lag. Wir freuten uns auf den Oslofjord und Norwegens Hauptstadt und natürlich auch auf Göteborg. Zwei letzte Höhepunkte, bevor wir wirklich Abschied nehmen würden.

Da war sie wohl wirklich, diese Wehmut, die man nicht wegreden und auch nicht ignorieren kann. Wir verstanden sie als Zeichen dafür, dass diese Reise etwas mit uns gemacht hatte. Dass sie etwas in uns berührt hatte.

Viele sagen ja, ein Seetag sei langweilig. Andere behaupten, er sei überlaufen und anstrengend. Für uns war er einfach nur wunderschön. Ein Tag, an dem man alles fand, was man suchte, ein wenig Trubel und Leichtigkeit aber auch stille Ecken, in denen man allein sein konnte. Manchmal braucht es ja genau das, um eine Reise wirklich zu begreifen, einfach mal einen Tag, an dem nichts geschieht außer dem was man eben selbst daraus macht.

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16 User have read the article

Comments 8

DerKarsten
May 17, 2025 at 6:06 PM

Jetzt bin ich endlich einmal dazu gekommen, die Texte zu lesen, bisher fehlte mit ehrlicherweise die Zeit.

Danke fürs Mitnehmen und die schönen Bilder. Man merkt, wir ihr die Reise genossen habt und wir ihr euch auf eine Fortsetzung freut. Die ist ja schon geplant. Wäre nichts für uns, "eingesperrt" auf einem Schiff zu verreisen, aber da sind ja Geschmäcker und Ziele verschieden.

Irgendwann fahren wir die Strecke teilweise parallel auf dem Land ab, da werden wir die Locations und Tipps gerne nutzen.

Daniel N.
May 19, 2025 at 7:52 AM
Author

Guten Morgen Karsten und lieben Dank für deinen Kommentar und deine offene und ehrliche Meinung. Im allerersten Teil dieser Serie, habe ich ja versucht ein bisschen zu erklären welche Bedenken ich vor dieser Reise oder einer Kreuzfahrt im allgemeinen immer hatte. Zum einen war es uns ehrlicher Weise finanziell nicht möglich eine solche Reise überhaupt zu machen und zum anderen hatte ich super viele Vorurteile und auch eine vorgefertigte Meinung zu diesem Thema im Kopf. Am Ende war dann sehr vieles sehr anders und nun geht es schon bald auf unsere dritte Kreuzfahrt und auch die vierte wird schon fleißig geplant und steht kurz vor der Buchung. Manches muss man wirklich probieren, meine Meinung hat sich zu 90% gedreht und bei den restlichen 10% hoffe ich einfach das die Reedereien und die Technologien bald soweit sind, dass diese Art zu reisen auch noch Nachhaltiger wird, auch wenn da gerade AIDA schon sehr viel versucht und macht.

Andreas S.
May 16, 2025 at 10:25 AM

Wenn du in Rente bist kannst du dein Geld mit Bücher schreiben verdien :winking_face:

Hat mir sehr gut gefallen und auch Sehnsucht geweckt.

Daniel N.
May 16, 2025 at 11:11 AM
Author

Lieben Dank Andreas, macht Spaß das selbst alles nochmal so zu erleben. War für uns eine ganz besondere Reise und auch wenn man immer mal wieder drüber nachdenkt ob das so das ist was die Welt braucht, es war halt auch einfach unfassbar schön und es macht einfach süchtig nach Me(h)er. Danke für das schöne Feedback, freut mich natürlich sehr, wenn es Freude bereitet die kleine Serie zu lesen.

Werner
May 13, 2025 at 8:25 PM

Du schaffst es einfach mit jeder Folge mich in den Bann eurer Reise mit all den Gefühlen die ihr hattet zu ziehen.

Danke Daniel!!!

Ciao Werner 🙋‍♂️

Daniel N.
May 15, 2025 at 10:37 AM
Author

Ganz lieben Dank Werner. Es ist wirklich super ein bisschen Feedback zu bekommen um einordnen zu können ob es überhaupt interessiert und ankommt bei den Lesern. Danke für dein Lob und deine Zeit hier einen kurzen Kommentar zu hinterlassen.

Martin S.
May 13, 2025 at 12:07 PM

Danke für die schönen Bilder und die erneut ganz toll erzählte Geschichte. Es war wieder eine Freude zu lesen.

Daniel N.
May 15, 2025 at 10:36 AM
Author

Ganz lieben Dank. Ich freu mich wirklich sehr über jedes Feedback, da man eben solche Artikel auch nicht mal so nebenbei schreibt und man sich dann doch auch fragt ob es gefällt oder eben nicht und man sich die Zeit eventuell auch einfach sparen könnte.

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  • Kreuzfahrt

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